Pressebericht Podiumsdiskussion in der Viehweide am 15.04.2019
Eine weitere Wahlveranstaltung im Stadtteil Viehweide – eine Podiumsdiskussion – fand im Naturfreundehaus in der Viehweide statt.
Das Organisationsteam aus dem AK-Viehweide hatte sich dazu, unter der Moderation von Beate Faust, Mitarbeiterin der Quartiersarbeit – einer Einrichtung des Stadtjugendrings -, mehrmals getroffen. Sinn und Zweck des Engagements und der intensiven Vorbereitung war auch, die Verbindung zu den Ratsmitgliedern zu pflegen und die Vertretung der Viehweide im künftigen Gremium zu verbessern.
Am Abend teilten sich langjährige Ratsmitglieder und neue KandidatINNen das Podium: Ingrid Balzer (Liste Freie Wähler), Albrecht Braun (Liste FDP), Norbert Gürtler (Liste Die Linken), Alina Kroschwald (Liste SPD), Maike Stahl (Liste CDU), Simone Müller-Roth (Liste Die Grünen).
Die Moderation hatte Hannes Mathis in der Hand, der geschickt und stringent durch den Abend führte und damit zu der gelungenen Veranstaltung wesentlich beitrug.
Zunächst hatten die Kandidaten die Möglichkeit sich kurz vorzustellen, bevor dann intensiv in die Diskussion gegangen wurde. Grundlage waren die Themen, die beim Stadtteilspaziergang am 23.März erarbeitet wurden. Mit den entsprechenden Fragen dazu wurden die anwesenden Bürgerinnen und Bürger vom Moderator eingebunden. Auch die weiteren Gäste aus dem Stadtrat im Publikum wurden mit Ihrer Expertise einbezogen
Vor allem Verkehrsthemen machten den Bewohnern große Sorgen. So weiß man nicht was tatsächlich durch Ausbau und Anschluss der A81 auf den gesamten Stadtteil zukommt und bestehende Probleme verschärfen. Brennpunkt eins ist die Wilhelm-Haspel-Straße, die dann um einiges mehr frequentiert werden wird. Ingrid Balzer’s Ankündigung von Tempo 50 dort löste Irritationen aus. Was das z.B für den sicheren Schulweg bedeutet, an dem die Projektgruppe Verkehr derzeit arbeitet, muss abgewartet werden. Den Zebrastreifen am Hans-Thoma-Platz, ein Projekt, das Norbert Gürtler initiiert hatte, hielt auch Alina Kroschwald für unbedingt zeitnah erforderlich. Im Zusammenhang mit der genannten Verkehrsentwicklung beklagten Norbert Gürtler, dass ein seit Jahren angekündigtes Radwegekonzept genau diese Verkehrsachse jetzt wieder nicht anpackt. Auch Alina Kroschwald beklagte die Ambitionslosigkeit. Diese Planung war von Simone Müller-Roth als aktuelle Errungenschaft gelobt worden. Als Antwort auf die beklagte schlechte Breitbandversorgung kündigte Maike Stahl an, dass hier die Stadtwerke gut gerüstet seien und gerade in der Viehweide massiv „aufrüste“. Angesichts der vorliegenden Pläne und Handlungsweisen reklamierte Albrecht Braun aber mehr Ehrgeiz und Konsequenz. Mehrfach erinnerte der Moderator daran, dass die Verwaltung (leider) nicht Teil dieser Veranstaltung sei. Eine Lanze für die Leistungen von Wohnstätten und Baugenossenschaft brach Ingrid Balzer, unterstützt von Ihren Ratskolleginnen Maike Stahl und Frau Müller-Roth. Kritik an angeblicher Investitionszurückhaltung hinsichtlich Barrierefreiheit hielt Andreas Knapp unterstützend entgegen, dass dies sich eben im beispiellos günstigen Preisniveau wohltuend wiederspiegele. Aber auch bei Diskussion der Parksituation war man schnell bei deren begrenzten Möglichkeiten und dem Hinweis auf die Eigenverantwortung der Bürgerschaft. Die wohnortnahe Versorgung mit Artikeln des täglichen Bedarfs scheint kein Handlungsfeld für städtische Unterstützung – das attraktive Angebot wird (noch) verschmäht. Noch gilt dies auch für die medizinische Versorgung – die Hausarztproblematik wird noch nicht als städtisches Handlungsfeld gesehen. Dennoch führte auch ein weiteres Thema zur Unzufriedenheit mit den Organen der Kommunalverwaltung und Ihrem Aufsichtsrat wie es Albrecht Braun wiederholt formulierte. Von mehreren Bürgern vorgetragen ist es die Grillstelle auf dem Waldspielplatz. Die gemeinsam erarbeiten Regeln im Rahmen eines Mediationsprozess für diese sollen und müssen nun auch eingehalten werden, – darin waren sich die Anwesenden alle einig. Dazu bedarf es konsequenter Kontrollen, denn trotz beschlossenem Beginn ab Mai wurde auch dieses Jahr schon wesentlich früher gegrillt.
„Wo Menschen zusammenleben, gibt es Konflikte;“ fasste Beate Faust zusammen. „Wichtig ist es diese demokratisch zu lösen.“ Eine der wertvollsten Lösungsmöglichkeiten sind Wahlen – Nutzen Sie Ihr Wahlrecht am 26.Mai 2019